10 passende Schülerpraktika für deinen Traumberuf

Howgh Suchender,

geht auch bei dir bald die Praktikumsphase in der Schule los? Eigentlich ist das ja ne tolle Sache, mal raus aus der Schule zu kommen und ein bisschen was von der Welt da draußen zu erleben. Aber die meisten Praktika gibt es halt im örtlichen Krankenhaus, bei der Tageszeitung oder in der Volksbank. Wie sollst du denn da deinen Traumberuf kennenlernen, wenn du ganz andere Träume hast?

Ich hab mir mal 10 beliebte Traumberufe rausgepickt und zeige dir, wo du auch als Schüler*in Praktika machen kannst:

1. Informatik

Berufe im Bereich Softwareentwicklung und Programmieren sind spannend und versprechen eine gute Zukunft mit sicheren Jobs und viel Geld auf dem Konto. Aber wo soll man ein Praktikum finden, wenn man noch gar nicht programmieren kann?

Erstmal würde ich vorschlagen, du machst einen Programmierkurs online oder z. B. an der VHS, z. B. HTML für Dummies oder sowas. Das kannst du abends nach der Schule machen und so schon mal ein Gefühl dafür bekommen, ob dir Programmieren überhaupt gefällt. Wenn ja, kannst du ein Praktikum anschließen.

Praktika:

Informatiker*innen werden heute fast überall gebraucht. Die meisten größeren Unternehmen haben einen eigenen IT-Bereich oder mind. eine*n EDV-Techniker*in. Du kannst also bei allen möglichen Betrieben, in allen möglichen Branchen anfragen, ob ein Praktikum in der IT möglich ist, egal ob Krankenhaus, Handwerksbetrieb, Tageszeitung oder Sparkasse etc.

Tipp: Auch wenn du einen Beruf inhaltlich noch gar nicht machen kannst, kannst du schon mal die Arbeitsbedingungen, Tagesabläufe, das Klima im Unternehmen und co. kennenlernen.

  • Hard work ensures success. Concentrated young African women working on laptop while sitting at working place

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2. Psychotherapie

Der Traumberuf von sehr, sehr vielen Schüler*innen. Ein Praktikum in einer Psychotherapiepraxis ist aber nicht leicht, denn die meisten Patienten wollen nicht, dass Praktikant*innen mit in die Therapie kommen und ihre persönlichen Gespräche mitanhören. Du brauchst also Alternativen.

Praktika:

Manchmal akzeptieren Kliniken Schülerpraktikant*innen. Ich habe schon mal ein Praktikum in einer Klinik für Essstörungen gemacht. In die Einzeltherapien durfte ich zwar auch nicht, aber ich konnte an Gruppenangeboten teilnehmen und bei den Teamsitzungen die Arbeit der Therapeut*innen vor Ort kennenlernen.

Ansonsten kannst du dich auch mal in der sozialen Arbeit umschauen, z. B. nach Angeboten für Drogenabhängige, Obdachlose oder Flüchtlinge. Da geht es oft auch um psychische Probleme und du kannst schon mal herausfinden, ob dir die Arbeit mit Menschen gefällt und du mit den persönlichen Schicksalen klarkommst.

Vielleicht findest du außerdem ein passendes Ehrenamt, z. B. als Streitschlichter*in/Seelsorger*in in deiner Schule oder längerfristig in einer sozialen Beratungsstelle.

Tipp: Wenn du in deinen Traumberuf nicht direkt reinschnuppern kannst, schau ob es in anderen Bereichen/Branchen Aufgaben gibt, die mit deinem Traum zumindest Berührungspunkte haben.

  • Infertile couple on psychotherapy

Katarzyna Białasiewicz /123rf

3. Forschen und erfinden

Eine wirksame Therapie gegen Krebs entwickeln, Autos entwerfen, die nur mit erneuerbarer Energie betrieben werden oder eine Teleportmaschine bauen (ich würde dich extrem feiern, ich will unbedingt beamen können)- das klingt alles megaspannend. Du kannst wie ein*e Abenteurer*in neue Welten entdecken und die Welt verändern. Wer weiß, vielleicht steht dein Name mal in allen Geschichtsbüchern!?

Praktika:

Du kannst versuchen, in einer Universität in deiner Nähe ein Praktikum zu bekommen. Oft kann man gezielt in Lehrstühlen (z. B. Molekularbiologie, Astrophysik oder organische Chemie) nachfragen. Abgesehen davon gibt es vielleicht Forschungsinstitute wie Max Planck in deiner Nähe.

Wenn du schon genauer weißt, was du machen willst, kannst du auch übertragen. Du willst später neue Medikamente erforschen? Dann kannst du dein erstes Praktikum im Labor von eurem Krankenhaus machen, um erstmal zu sehen, ob dir die Arbeitsumstände gefallen. Du willst Elektromotoren herstellen? Dann mach doch deinen ersten Schritt über ein Praktikum in einer Autowerkstatt, einem Elektrobetrieb oder bei einem Autohersteller. Solche Praktika können dir schon mal einen ersten Vorgeschmack geben.

Ab gesehen davon kannst du auch bei „Jugend forscht“ mitmachen. Frag in deiner Schule nach, ob es da engagierte Lehrer*innen gibt.

Tipp: Wenn du etwas machen willst, was es noch gar nicht gibt – dann schnupper doch in innovative Bereiche, in denen Leute auch neue Ideen entwickeln und umsetzen.

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4. Über den Wolken…

Suchst du auch grenzenlose Freiheit? Oder willst du einfach die Welt bereisen? Dann sind vielleicht Pilot*in oder Steward*ess passende Berufe für dich. Ein Praktikum im Flugzeug ist aber rechtlich gar nicht möglich, sagt jedenfalls Lufthansa. Wo suchen wir also stattdessen?

Praktika:

Wenn du Pilot*in werden willst, macht es Sinn, einen Flugschein zu machen. Ab 14 kann man den Flugschein für Segelflugzeuge machen, aber 16 für Motorflugzeuge und ab 17 den Hubschrauberschein. Such im Internet nach Flug- und Luftfahrtvereinen. Günstig wird das nicht unbedingt, deshalb solltest du für deinen Traumberuf vielleicht schon mal jobben und sparen. Ein passendes Praktikum ist das natürlich nicht, das gibt es so auch nicht. Du kannst aber ein Praktikum beim Bodenpersonal eines Flughafens machen, wenn du internationale Luft schnuppern wills.t

Für Stewards*dessen sind alle Praktika sinnvoll, die mit Service zu tun haben. Ob in der Gastronomie oder an Serviceschaltern an Bahnhof oder Flughafen, Hauptsache du musst deine Kunden umsorgen, denn das ist auch in der Luft deine Aufgabe. Es ist gar nicht so schlecht, wenn dein Praktikum nicht so glamourös ist. So findest du raus, ob es dir wirklich Spaß machen würde oder ob du eigentlich einfach nur reisen willst. Wenn Zweiteres der Fall ist, gibt es vielleicht bessere Berufe für dich.

Tipp: Wenn du Praktika machen willst, die aus rechtlichen Gründen nicht möglich sind, dann hilft eine kleine Analyse. Was genau willst du machen und warum? – Danach findest du vielleicht Praktikumsmöglichkeiten, in denen du ähnliche Aufgaben ausprobieren kannst.

    21040616 - matterhorn view with helichopterVasin Leenanuruksa/123rf

5. Fett Kohle machen

Nicht jeder will einen Traumberuf, der sein Hobby ist. Manche wollen auch einfach ordentlich Geld verdienen – und damit dann in ihrer Freizeit ihre Hobbys richtig auskosten. Deshalb reizen sie Jobs als Manager*innen, Börsenmakler*innen oder Unternehmensjurist*innen, mit denen man ein echtes rich girl werden kann, na na na na na.

Praktika:

In den Chefsessel wirst du in einem Praktikum noch nicht kommen, außer du heißt BWL-Justus und gehst in die Firma deines Vaters. Aber du kannst schon mal die Welt eines Wirtschaftsunternehmens kennenlernen. Geh z. B. klassisch in die Bank oder auch ins Büro eines Konzerns. Dort bekommst du einen Einblick in die Arbeitsaufgaben und in die Unternehmenskultur – wie ticken die hier? Wie gehen alle miteinander um? Fühl ich mich wohl?. Wenn du die letzte Frage nicht mit „Ja“ beantworten kannst, solltest du vielleicht nach anderen Branchen Ausschau halten, auch wenns da nicht ganz so viel Knete gibt.

Tipp: Wenn du total pragmatisch bist und deinen Beruf nur als Mittel zum Zweck siehst (z B um reich zu werden), mach trotzdem mal ein Praktikum, in dem du Aufgaben und Arbeitsinhalte kennenlernst. Denn auch wenn dein Beruf nicht dein Hobby sein muss, sollte er zumindest halbwegs Freude machen… sonst hältst du es dauerhaft nicht durch.

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6. Politische Arbeit

Ja, es gibt diese verrückten Menschen, die auf die Frage nach ihrem Traumberuf „Bundeskanzler“ antworten. Nun, meinetwegen, ihr Nuts, jeder wie er mag. Allerdings habe ich mir sagen lassen, dass es gar nicht so easy ist, ein Praktikum bei Angela Merkel zu bekommen. Was nun?

Praktika:

Viele Abgeordnete im Bundestag bieten Praktika an. Besonders gut kommt man dadran, wenn man in seinem Umfeld politisch Aktive hat. Ist deine Tante also Mitglied bei den Grünen, klappts vielleicht einfacher mit dem Praktikum bei Trittin. Es kann sich aber nicht jeder die Reise- und Unterbringungskosten in Berlin leisten. Deshalb kannst du auch beim Stadt- oder Landrat oder einer Partei bzw. Jugendorganisation einer Partei in deiner Stadt nachfragen, ob dort Praktika möglich sind. Vielleicht klappt auch ein Kompromiss: Du machst ein Verwaltungspraktikum im Rathaus und darfst dabei an ein paar politischen Treffen teilnehmen.

Abgesehen davon kannst du in deiner Freizeit aktives Mitglied einer Jugendorganisation (Grüne Jugend, Jusos, Julis, Junge Union etc.) werden.

Tipp: Wenn du spektakuläre Praktika machen willst, aber nicht das Geld hast oder einfach zu jung dafür bist, geh back to the roots. Statt Weltpolitik Lokalpolitik, statt internationalem Konzern kleine Firma in der Heimatstadt, statt Hollywood Theaterbühne… da lernst du auch schon jede Menge und kannst später dann ja z. B. im Studium auch mal größere Praktika anstreben.

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Rob Marmion/123rf

7. Kreative Berufe

Irgendwas mit Kunst wollen auch viele machen. Ob es nun Gamesdesign, Modedesign, Webdesign oder Makenbildnern ist. Aber wie soll man da ein Praktikum finden, wenn es schon an Jobs mangelt?

Praktika:

Vorab- du wirst im Praktikum deine Kreativität wahrscheinlich nur begrenzt einsetzen können. Eher wirst du anderen zuarbeiten, die ihre eigenen Ideen umsetzen. Wenn du engagiert bist, kannst du aber vielleicht auch ein eigenes Projekt im Praktikum entwickeln.

  • Auf jeden Fall kann es bei Designagenturen, z. B. für Web- oder Printdesign, klappen.
  • Game Design wird schwieriger. Es gibt zwar Firmen wie Good Games oder Black Forest Games, aber die nehmen lieber Student*innen für Praktika. Du kannst aber ein allgemeines Webdesign Praktikum machen und in deiner Freizeit mit Programmen wie dem RPG-Maker eigene kleine Spiele erstellen.
  • Wenn du Modedesigner*in werden willst, kannst du in einer Schneiderei oder Änderungsschneiderei mitarbeiten, um die grundsätzliche handwerkliche Arbeit kennenzulernen.
  • Und Kostümdesign und Maskenbildnerei kannst du vielleicht in einem Praktikum am Theater deiner Stadt kennenlernen.
  • Außerdem kannst du auch mit Kindern kreativ arbeiten, z. B. im Kindergarten oder in der offenen Jugendarbeit basteln, malen und sticken. Vielleicht stellst du fest, dass dir das auch richtig Spaß macht.

Davon abgesehen kannst du dich natürlich auch in deiner Freizeit kreativ betätigen und deine Designs z. B. über Dawanda verkaufen. Da bekommst du auch gleich Feedback, wie es anderen so gefällt.

Tipp: Nutze das Praktikum auch, um mit Leuten zu reden und mehr über die Arbeitssituation rauszufinden. Wie geht es z. B. den Mitarbeitenden mit unsicheren Perspektiven oder schlechtem Gehalt oder stressigen Arbeitszeiten etc.? Denn sowas musst du in deiner Berufswahl ja auch bedenken.

    Woman Visiting Art Gallery Lifestyle Conceptrawpixel/123rf

8. Selbstständig machen

Wolltest du schon immer dein eigener Herr sein und dein eigenes Ding machen? Nun, ich weiß nicht, aber eventuell wird es in deiner Schule abgelehnt, wenn du ein Praktikum bei dir selbst machen willst. Zu schade! Was dann?

Praktika:

Such dir eine Branche, die dich auch anspricht und schau dort nach einer Person, die sich selbstständig gemacht hat. Such z. B. nach Cafés, Bars, Foodtrucks oder kleinen 1-5-Mann/Frau-Betrieben. Idealerweise auch ein Startup, das noch gar nicht so lange exisitiert. Da kannst du einerseits die Arbeit kennenlernen, die du machen willst und andererseits die Geschäftsgründer mit allen deinen Fragen zum Thema Selbstständigkeit löchern.

In deiner Freizeit kannst du dann auch an deinen eigenen Businessideen feilen. Kleiner Tipp: Das geht auch ohne Kuh-Krawatte.

Tipp: Mach den Vergleich. Probier deinen Berufswunsch aus (stell z. B. dein eigenes Ding auf die Beine) und mach ein ganz anderes Praktikum (z. B. als Angestellte*r in einem Team). Vielleicht wird dein Berufswunsch dadurch gestärkt. Vielleicht stellst du aber auch fest: Hey, das andere Praktikum gefällt mir viel besser. Es lohnt sich also, auch mal was auszuprobieren, was man auf den ersten Blick gar nicht machen will.

    happy two cafe ownerferli/123rf

9. Berühmt werden

Die ganzen spießigen Normalo-Berufe interessieren dich nicht? Du möchtest lieber einen tollen Beruf machen, der Spaß macht und mit dem du berühmt wirst? Mal eben gerade für ein dreiwöchiges Praktikum berühmt werden, wird schwer. Aber du kannst ja in die Bereiche hineinschnuppern, die dich reizen.

Praktika:

  • Schauspielerei: Du kannst im städtischen Theater oder bei einer Laienspielgruppe mitmachen. Für ein Praktikum musst du vielleicht zusätzliche Aufgaben wie handwerkliche Arbeiten hinter der Bühne übernehmen, wenn die Gruppe vielleicht nur halbtags/abends probt.
  • Musik: Vielleicht kannst du in der Musikschule oder in einem Tonstudio ein Praktikum machen oder wenn es sowas gibt, bei einer Musicalproduktion in deiner Nähe.
  • Modeln: Vielleicht gibt es eine Modelagentur in deiner Nähe, bei der du reinschnuppern kannst. Ansonsten fällt mir hier leider nicht viel ein.
  • Profisport: Du kannst ein Praktikum in einem Verein oder bei einer Sportschule machen. Vielleicht gibt es ja z. B. einen Profifußballverein in deiner Nähe.
  • Schriftstellerei: Da geht ein Praktikum in einem Verlag oder doch klassisch in der Lokalzeitung.

In deiner Freizeit kannst du natürlich hobbymäßig jede Menge machen, an Castings und Wettbewerben teilnehmen und deine Werke veröffentlichen, z. B. Bücher an Verlage schicken oder auf youtube singen.

Tipp: Berühmt werden ist kein gutes Ziel, denn du selbst hast wenig Einfluss darauf (selbst wenn du ins Reality-Fernsehen gehst, kannst du direkt wieder in der Versenkung verschwinden). Deshalb ist es besser, du suchst dir eine Sache, die du leidenschaftlich gerne machst und versuchst dann, damit berühmt zu werden. Wenn es mit der großen Berühmtheit dann nicht klappt, hast du trotzdem einen Beruf, den du liebst.
Also mach Praktika in Bereichen, die dich begeistern.

    Black american jazz saxophone player. Vintage. Studio shot.olegdudko/123rf

10. Wenn du noch gar keinen Plan hast

Jup, ich habe oben ein bisschen gelogen. Ich hab nur 9 Traumberufe/bereiche. Dafür gibt es jetzt hier noch Tipps für Leute, die noch gar keine Idee haben.

Praktika:

Such dir am besten Praktika in Bereichen, die du noch gar nicht kennst. Also nicht in die Grundschule oder Bank, sondern in ein Wirtschafts-, Handwerks-, Industrie- oder soziales Unternehmen, das dir noch nix sagt. Dadurch lernst du was Neues kennen, was dich vielleicht mehr beeindruckt als das Altbekannte.

Und schau am besten nach Praktika mit vielfältigen Aufgaben. Vielleicht kannst du z. B. bei einem Malerbetrieb sowohl mit auf die Baustelle kommen, als auch in die Büroarbeit reinschnuppern. Oder du kannst im Krankenhaus Pflege, Büro und Labor kennenlernen. Oder du schnupperst bei der Diakonie in eine Flüchtlingsunterkunft, ein Pflegeheim, eine Kita und eine Schuldnerberatung rein (plus zusätzlich Buchhaltung und Personal?). So bekommst du sehr abwechslungsreiche, vielfältige Eindrücke und die Chance ist hoch, dass du vielleicht doch was findest, was dir gar nicht mal so übel gefällt.

Tipp: Probier ruhig völlig neue, unbekannte Dinge im Praktikum aus. So erweiterst du deinen Horizont und stolperst im Idealfall unterwegs sogar über einen echten Traumberuf für dich.

    Organic Green Matcha TeaBrent Hofacker/123rf

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